Hochwasserschutz Bregenzerach, Bezau-Reuthe
- Keywords: Tiefbau, Flussbau
- Jahr: 2012
- Ort: Bezau
- Architekt: Rudhardt Gasser Pfefferkorn Ziviltechniker, Bregenz
Aufgabenstellung
Die Aufgabe an uns bestand im Ausbau der Bregenzerache und der Ufersicherung rechts- und linksseitig. Zudem sollten die Rampe und Nachbettsicherung fischpassierbar errichtet werden. Flussabwärts sollten außerhalb des eigentlichen Baufeldes im Flussbett noch zusätzliche Strukturelemente eingebracht werden.
Herausforderungen
Mit einem Baugrubenaushubmaterial von ca. 50.000 m3 war bei eisigen Temperaturen ein neuer Flussquerschnitt mit Gründungssteinen zu errichten, die 2 m tiefer zu betten waren. Außerdem mussten Böschungssteine ausgehoben und abtransportiert werden. Weitere 15.000 m3 Flusskies wurden im Baulos abgetragen, verfahren und wieder eingebaut. Auch mussten wir Baustraßen im Flussbett mit Furten erstellen, damit ein Überqueren des Flusses möglich war. Um der Planung und Struktur des Modulversuchs nahe zu kommen, musste die fischpassierbare Rampe mit kubischen, riesigen Wasserbausteinen erstellt werden. Dabei wurden 22.000 Tonnen Wasserbausteine antransportiert und weitere 11.000 m3 aus dem Baufeld gewonnene Wasserbausteine eingebaut. Eine bestehende Wasserleitung und ein Bündel von Stromleitungen quer durch den Fluss mussten wir freilegen und tiefersetzen. Aufgrund der starken Schneefälle in den Wintermonaten mussten wir zusätzlich ständig für ein gut geräumtes Baufeld sorgen. Im Böschungsbereich war ein spezielles Flussbauvlies unter dem Grobschlag und der Steinschlichtung einzubauen. All diese Arbeiten waren ohne Unterbrechung durchzuführen, da sie bereits vor der Schneeschmelze im April fertiggestellt sein mussten.
Lösungskonzept
Mit dem Einsatz von mehreren Baggern an verschiedenen Angriffspunkten und der Erstellung eines sinnvollen Ablaufplanes der Baustellenverkehrswege war die Durchführung des Bauvorhabens gut strukturiert. Um Platz für die Erstellung des neuen Flussquerschnitts zu gewinnen, wurde der Bestand abgetragen und verbreitet. Die fischpassierbare Rampe wurde mit einem mit GPS ausgestatteten Bagger und erfahrenen Maschinisten und Bauarbeitern erstellt, damit auch bei trockenen Monaten gewährleistet ist, dass genug Wasser für den Aufstieg der Fische in der Niederwasserrinne vorhanden ist. Die Tieferlegung der Wasser- und Stromleitungen konnten wir durch den Einsatz von großen Pumpenanlagen in kurzer Zeit umsetzen.